Biographie - Herman Felix Wirth

  • geb. 06.05.1885 (in Utrecht)
  • Ludwig Wirth (Vater, Deutscher)
  • Sophia Gijsberta Roeper Bosch (Mutter, Niederländerin)
  • Abitur 1904
  • Studium in Utrecht: Niederländische Philologie, Germanistik und Geschichte
  • Studienortwechsel: Leipzig – zwei Semester Musikwissenschaft
  • Rückkehr nach Utrecht
  • 1908: Staatsexamen
  • 1909: Stellung als Lektor für niederländische Sprache und Literatur an der Universität Berlin.
  • 09.03.1911: Veröffentlichung - „Der Untergang des niederländischen Volksliedes“ (Promotion)
  • 12.12.1912: Verbundenheit zu Deutschland: Weihnachtskonzert in der Gedächtniskirche
  • August 1914: Freiwilliger beim deutschen Heer (Militärdienst bis Mitte 1915)
  • 08.08.1916: zweite Ehe
  • 21.12.1916: Kaiser Wilhelm II. verleiht Wirth Ehrentitel „Titularprofessor“ (allein Titel - kein Amt)
  • März 1917: Mitbegründer einer „Deutsch-Vlämischen-Gesellschaft (Berlin)
  • 1917/1918: Berufung an das königliche Musikkonservatorium in Brüssel (Inauguration: „Over de Betekenis der Muziekwetenschap“)
  • nach 1918: Anstellung als Studienrat in Sneek (Niederlande)
  • seit 1921: Wirth widmet sich verstärkt seiner prähistorischen und volkskundlichen Forschung.
  • ab 1923: Privatgelehrter in Marburg/Lahn
  • August 1925 bis Juli 1926: Mitglied der NSDAP
  • 1928: Veröffentlichung - "Der Aufgang der Menschheit"; Gründung der "Herman-Wirth-Gesellschaft" (Berlin)
  • 1929: erstes Zusammentreffen mit Hitler
  • 1931: erstes Bekenntnis zum Nationalsozialismus
  • 10.02.1932: Wirth veröffentlicht einen Wahlaufruf für Hitler (Völkischer Beobachter)

  • Oktober 1932: Angebot der nationalsozialistischen Landesregierung in Bad Doberan ein "Forschungsinstitut für Geistesurgeschichte" zu gründen. Laut Wirth war dies die Basis des späteren "Deutschen Ahnenerbes".
  • 1932/1933: Der Streitfall:  Hierbei ging es um die Berufung Herman Wirths zum Honorarprofessor für Geistesurgeschichte der Universität Rostock und um die Errichtung des "Forschungsinstitut für Geistesurgeschichte".
  • 01.05.1933: erneuter Eintritt in die NSDAP
  • 1933: Leiter eigener Wanderausstellungen im Reichsgebiet; erneute schriftstellerische Tätigkeiten; Veröffentlichung - "Die Ura-Linda-Chronik"; Ausstellung - "Der Heilbringer. Von Thule bis Galiläa und von Galiläa bis Thule" (Berlin und Bremen)
  • 1934: Veröffentlichung - "Was heißt Deutsch?"
  • Spätherbst 1934: Reichsführer der SS Heinrich Himmler befasst sich eingehender mit den Thesen Wirths; Erstes Zusammentreffen im Oktober.
  • April 1935: Umzug nach Berlin; inoffizielle Gründung der "Freilichtschau und Sammlung für Volksbrauch und Urglauben" ('Deutsches Ahnenerbe')
  • Mai 1935: Eröffnung der Ausstellung "Der Lebensbaum im germanischen Brauchtum"
  • 01.07.1935: Studiengesellschaft für Geistesurgeschichte 'Deutsches Ahnenerbe' wird gegründet. Erklärtes Ziel: Förderung der Wissenschaft der Geistesurgeschichte"; Wirth wurde Präsident des "Deutschen Ahnenerbes"; kurze Zeit später erhielt er den Rang eines SS-Hauptsturmführers im Rasse- und Siedlungshauptamt-SS (RuSHA)
  • 1935 und 1936: Forschungsreisen nach Skandinavien
  • Februar 1937: Nach Kritik und Streitigkeiten "verstöst" Himmler Wirth aus dem Ahnenerbe. Prof. Dr. Walther Wüst wird neuer Präsident. Wirth wird Ehrenpräsident.
  • 1937 bis 1945: Wirth veröffentlichte keine Arbeiten, da er der Meinung war, mit einem Redeverbot belegt worden zu sein.
  • Ende 1938: Wirth musste das Ahnenerbe ganz verlassen. Wirth forschte privat weiter.
  • 1939 bis 1945: Finanzielle Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft und durch Gelder, die Himmler bewilligt hatte.
  • 1945: Wirth wurde aufgrund von Denunziation von den Allierten verhaftet.
  • 1947: Wirth kommt aus der Haft frei. Niederländische Freunde sprachen sich für ihn aus. Er erhielt den Status: "political victim of the Third Reich and displaced person". Nach seiner Haft führte er zusätzlich den Namen seiner Mutter.
  • 1948 bis 1954: Wirth hält sich in den Niederlanden und Schweden auf.
  • 1951: Anstellung als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Geographischen Institut der Universität Lund
  • 1952/53: Leiter des Instituts für Farbfotographie (Universität Lund)
  • 1957: vermeindliche Gründung einer neuen "Herman-Wirth-Gesellschaft"
  • Mai 1962: Gesellschaft benannte sich um in  "Europäische Sammlung für Urgemeinschaftskunde Heimskringla 'Weltkreis' "
  • 26.12.1960 bis 09.01.1961: Ausstellung - "Mutternacht und Mütternacht" (Marburg)
  • 1969: Veröffentlichung - "Neuer Externsteine-Führer"
  • 1974: Eröffnung des "Ur-Europa-Museum" in Fromhausen. Diese Einrichtung konnte Wirth bis 1976 unterhalten.; Ausstellung - "Eccestan - 'Mutterstein und die Frauenberge' " (Fromhausen)
  • 1978: Tod seiner Frau; Umzug nach Thallichtenberg
  • 11.04. bis 30.04.1979: letzte Ausstellung - "Ostermaien der Abendländischen Urgemeinschaft"
  • 16.02.1981: Herman Felix Wirth Roeper Bosch stirbt in Kusel

 


verwendete Lieratur:

 

Kater, Michael: Das "Ahnenerbe" der SS 1935-1945. Ein Beitrag zur Kulturpolitik des Dritten Reiches, München 2006, S. 7-65.

 

Langer, Hermann: Der Mann, der mit den Medien tanzte. Zum Wirken Herman Wirths in Mecklenburg 1932/33, in: Zeitgeschichte regional. Mitteilungen aus Mecklenburg-Vorpommern, 7. Jg., Heft 2, Dezember 2003, Rostock 2003, S. 30-42.

 

Luitgard, Löw: Der "Fall Herman Wirth", in: Archäologisches Nachrichtenblatt, Bd. 10 (3), Berlin 2005, S. 315-320.

 

Wiwjorra, Ingo: Herman Wirth. Ein gescheiterter Ideologe zwischen "Ahnenerbe" und Atlantis, in: Danckwortt, Barbara: Historische Rassismusforschung: Ideologen, Täter, Opfer, Hamburg 1995, S. 91-112.

 

 

 

 

 

Aktualisiert: 18.07.2022

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